Die Anfänge in den Zwanziger Jahren
Diese Zeitepoche kann auch in Horn als die „Goldenen Zwanziger“ bezeichnet werden, den der Turnverein Horn wurde am 31. Mai 1923 aus der Taufe gehoben.
Besonderer Förderer war der damalige Ortsgeistliche H.H. Vikar Späth. Bei der Gründungsversammlung in der Horner Schlosswirtschaft traten 25 aktive und 17 passive Mitglieder dem Verein bei.
Die erste Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorstand Franz Haas, 2. Vorstand Alois Schleicher, Schriftwart Josef Grimm, Kassenwart Anton Dolderer, 1. Turnwart Franz Grimm, 2. Turnwart Alfons König.
Die ersten Turnstunden wurden auf dem Brechwasen oberhalb des Horner Weihers abgehalten. In den weiteren Jahren folgten die ersten Teilnahmen an den Gauturnfesten, die erste Theateraufführung im Jahre 1925 und 1927 dann der bisher denkwürdigste Tag des Vereins. Am 22. Mai fand die Fahnenweihe statt, 16 Gastvereine, 7 Festreiter, Festkönigin Maria Grimm mit 20 Festdamen beteiligten sich an der Weihe. Zum ersten Fahnenträger wurde Franz Maile und die Patenvereine waren der TV Heuchlingen und der TSV Leinzell.
1929 kam das „G“ in den TGV Horn, der Hauptlehrer Hertrich regte die Gründung des Männerchors an und der Verein beschloss 100 Statuten drucken zu lassen, fortan folgen begeisterte, junge Horner Männer sowohl den Leibesübungen, als auch dem Gesang.
Die Dreißiger Jahre
Der Verein wird immer aktiver, der Chor singt mit dreisig Mann bei der Fahnenweihe des Gesangvereins Germania in Schönhardt am 09. Juni 1930.
1931 wird in der Schlosswirtschaft das Drama „Wenn Muttertränen fließen“ und das Lustspiel „Wuppke der fidele Schusterjunge“ aufgeführt.
1933 wird der Vorstand in „Vereinsführer“ umbenannt, die Monatsversammlungen enden immer noch mit dem Turnergruß „Gut Heil“, nur einmal aber mit „Heil Hitler“ – eine schwierige Zeit für den jungen Verein bahnt sich an.
1935 löst Anton Kaufmann den 1. Vorsitzenden (Vereinsführer!!) Franz Haas ab. Die Turner beteiligen sich weiterhin fleißig an Wettkämpfen und erringen zahlreiche Preise. Der Kassenstand bei der Generalversammlung im Jahre 1937 beträgt 14,97 Reichsmark, 1939 wird der Sportgroschen eingeführt.
Die Kriegszeit
1939 – 1946 Keine Eintragungen im Protokollbuch, der Verein ruht in der NS-Kriegszeit.
Die Vereinsfahne galt als nicht erlaubtes Propaganda und sollte vernichtet werden, den Mitgliedern gelang es die Fahne in einem Versteck über diese schwere Zeit zu retten.
Die Nachkriegszeit 1946 – 1949
Der ruhende Verein wird am 08. Februar 1946 wieder zum Leben erweckt, Vorsitzender wird Leonhard Holzschuh. Durch den Tod vieler Horner Männer zählt der Verein noch 23 aktive und passive Mitglieder. Im selben Jahr findet in Göggingen im Gashaus Rössle ein Sängerwettstreit zwischen dem Männerchor des Turnvereins und dem Sängerbund Göggingen statt.
Der Verein braucht Geld und alle packen mit an, es wird Theater gespielt und die Sänger geben in der Schlosswirtschaft ihre Lieder zum Besten, wegen der großen Nachfrage werden zwei Vorstellungen aufgeführt, somit kommt der Verein zu 1085,50 Reichsmark an Eintrittsgeldern.
1948 wird der Turnverein Horn zum Turn- und Gesangverein umbenannt. In diesem Jahr wird das 25 jährige Jubiläum des Vereins gefeiert, Am Sonntagmorgen bei der heiligen Messe sang die Gesangsabteilung das Lied „Heilig“ aus der Schubert Messe, am Nachmittag schlug die Fussballmannschaft des TGV die Fussballer aus Göggingen mit 4:2. Am 08. Juni beteiligte sich der Chor am Kritiksingen in Schw. Gmünd und schloss mit dem Lied „Burschen singend auf der Reise“ unter der Leitung von Dirigent Felix Emer sehr gut ab.
Die Fünfziger Jahre
1953 übernimmt Alfons Schleicher das Amt als 1. Vorsitzender von Anton Kaufmann.
Die Vereinsjahre sind geprägt von Turnwettkämpfen in der Region, dem Besuch des ersten Landesturnfestes im Jahre 1955 in Ulm durch Anton Esswein, Alfons Schleicher und Josef Miksch, sowie durch zahlreiche Auftritte der Gesangsabteilung und Aufführungen der Theatergruppe in der Schlosswirtschaft. 1955 nimmt der Verein die Planung zu einer eigenen Turnhalle auf. Der Zusammenschluss TGV und Musikverein wird bei der Generalversammlung abgelehnt.
1957 wird Paul Grimm zum 1. Vorsitzenden und Richard Gold zum Kassier gewählt. 1958 Besuch des ersten Deutschen Turnfestes in München und des Landesturnfestes in Heilbronn.
Die Sechziger Jahre
1960 beteiligt sich der TGV mit allen Mitgliedern am Gründungsfest des Musikvereins, Turnwart Anton Esswein überreicht ein Geschenk.
1963 wird das 40 jährige Bestehen in der Unteren Wirtschaft gebührend gefeiert.
1964 verweigert das Kreisbauamt nach einer Besichtigung den Bau der eigenen Turnhalle, die Kosten für das Baumaterial beliefen sich auf 662,50 DM.
1967 wird bei einer geheimen Wahl bei der Generalversammlung Anton Esswein einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt, im selben Jahr wird der TGV ins Vereinsregister eingetragen und 16 neue Mitglieder treten dem Verein bei. 1968 beteiligt sich der Verein mit 10 Teilnehmer am Deutschen Turnfest in Berlin, sowie an der Fahnenweihe des Musikvereins.
Der TGV und der MV halten gemeinsam ihr Gartenfest ab.
Die Siebziger Jahre
1973 begeht der Verein sein 50 jähriges Jubiläum mit einem großen Zeltfest mit Festabend und Ehrungen und einem großen Festzug durchs Dorf. 15 Teilnehmer beim Deutschen Turnfest in Stuttgart. Die ersten Skikurse werden abgehalten, das Abschlussrennen findet am Hirtenteich statt. 1975 wird Reinhold Schmid zum 1. Turnwart gewählt. 1976 wird die erste Wanderausfahrt mit 22 Personen an die Nadelfluhkette gemacht. Am 3. November begleitet der Verein seinen ehm. Vorsitzenden Paul Grimm zum letzten Geleit.
Der TGV investiert 2800 DM für neue Sportgeräte und hält sein erstes Sportplatzfest am Sportplatz an der Lein ab. Christine Schmutzert und Maria Haas gründen die erste Frauenturngruppe des Vereins.
1977 Gründung der Orientierungslauf Abteilung durch Hans Hartmann, Georg Kaufmann wird Wanderwart, die Jahre sind geprägt von vielen Wettkämpfen, den alljährlichen Theateraufführungen. Die Sportler erringen zahlreiche Mehrkampfnadeln, sowie das Deutsche Sportabzeichen. Die Wanderausfahrten führen ins Haus Michaelis im Klein Walsertal. 1978 sind die Turner eine Woche auf dem Deutschen Turnfest in Hannover.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, durch gute Gartenfeste, Theateraufführungen und einer guten Vereinsführung steigt das Vereinsvermögen und die Mitgliederzahl stetig.
Die Achtziger Jahre
1983 Deutsches Turnfest in Frankfurt. Die OL Abteilung wächst und schreitet mit großen Schritten voran und erringt bereits in den ersten Jahre tolle Erfolge. 1985 übergibt Richard Gold sein Amt nach 28 Jahren als Kassenwart an seine Frau Lidwina.
1985 wird die Gemeindehalle eingeweiht und der TGV beteiligt sich mit sportlichen Aufführungen am Programm. Die Planungen für ein eigenes Sport- und Festgelände beim Federbachstausee beginnen. Gerda Haas wird 200. Mitglied des Vereins. Am 23. Oktober wird die Baufreigabe für das Sportgelände erteilt und der Spatenstich wird vollzogen.
1989 ist es soweit, mit einem viertägigen Fest weiht der Verein sein neues Sport- und Festgelände oberhalb des Federbachstausees ein, das in 2500 Std. Eigenleistung der Mitglieder erstellt wurde.
Die Neunziger Jahre
Der Verein wächst weiter, zu den bestehenden Abteilungen kommt 1995 die Gruppe Aerobic unter der Leitung von Claudia Ziegler und Rita Alka hinzu. Ebenfalls 1995 renovieren die beiden Horner Vereine das Schulhaus.
Der TGV hegt den Wunsch nach einem eigenen Vereinsheim – die Planungen beginnen.
Mit dem Theaterstück „Der Schwarze Koffer“ treffen die Laienspieler des TGV voll ins Schwarze, das Stück viermal vor ausverkauftem Hause gespielt.
1996 die Planungen für das Vereinsheim erweisen sich als äußerst schwierig.
1997 startet der Verein mit der Gruppe „Gelbstrahler“ ein Experiment in der Gemeindehalle, die Veranstaltung wird zum vollen Erfolg.
1998 stehen 2 Höhepunkte an, im Mai besucht der TGV mit über 20 Teilnehmer das Deutsche Turnfest in München, und im Juni feiert der TGV mit einem grandiosen Fest über 4 Tage sein 75 jähriges Bestehen. Tage nach dem Fest flattert die Baufreigabe für das Vereinsheim ins Haus, die Vorstandschaft ist glücklich über diesen Erfolg.
Im April 1999 rollen die Bagger an, der Stellv. Vorsitzende Joachim Schmid gibt mit den Worten „Motoren an“, den Startschuss für den längst überfälligen Spatenstich fürs eigenen Vereinsheim. Anton Esswein weilt wegen einer Krankheit im Krankenhaus und kann die Geschehnisse leider nur aus der Ferne verfolgen, sein Traum wird langsam Wirklichkeit.
Der Jahrhundertwechsel – eine neue Ära für den Verein
Im September 2000 können alle Mitglieder stolz sein, denn der Verein hat es geschafft, nach siebzehn monatiger Bauzeit haben die Mitglieder in völliger Eigenregie das Vereinsheim in über 10 000 ehrenamtlichen Stunden erschaffen – es soll „Horner Hütte“ heißen.
Nach Jahren ohne Gaststätte gibt es in Horn wieder eine Kneipe, ein Treffpunkt wurde geschaffen.
Ebenfalls im September 2000 wird nach 40 Jahren das erste mal wieder in Horn gesungen, eine Gesangsgruppe, die sich alle 2 Wochen in der Horner Hütte trifft um das Deutsche Liedgut zu erhalten, wurde gegründet. Gruppenleiter wurde Franz Kaufmann, und die musikalische Leitung übernahmen Edmund und Michael Stößl.
Im Jahre 2001 wird eine neue Sportgruppe installiert. Claudia Wörner und Manuela Krieg bieten nun Volleyball in der Gemeindehalle in Göggingen an und haben sogleich einen tollen Zulauf.
Der TGV legt nach ereignisreichen Jahren mit Jubiläum und Vereinsheimbau sein Hauptaugenmerk wieder auf den Sport, so wird im Jahre 2002 eine neue Sportart angeboten, Adelaide Stadelmaier übernimmt die Leitung der Jazz-Gruppe.
Zur Unterbringung von Geräten und dem vereinseigenen Festzelt wird auf dem Sport- und Festgelände eine Gerätehütte errichtet.
Im Januar 2003 geht eine große Ära zu Ende, Anton Esswein übergibt nach 36 Jahren als Vorsitzender sein Amt an Timo Beisswenger. Ein Generationenwechsel wird vollzogen, auch Lidwina Gold scheidet aus dem Amt der stellv. Kassiererin aus.
Mit einer sehr jungen Führungsmannschaft geht der TGV in die Zukunft, bereits im selben Jahr wird der Bau eines Beach Volleyballfeldes beschlossen und sogleich erfolgreich umgesetzt. Auch die 1927 angeschaffte Vereinsfahne wird umfangreich restauriert und bei den Feierlichkeiten zum 80 jährigen Jubiläum im Juni neu eingeweiht.
Der 20. September 2003 geht als Schwarzer Tag in die Geschichte des Vereins ein, völlig überraschend stirbt Anton Esswein im Alter von 68 Jahren beim Sportkongress „Aktiv älter werden“ in Abtsgmünd an Herzversagen. Fassungslosigkeit steht den Mitgliedern ins Gesicht geschrieben, als der Verein seinen „Done“ zur Letzten Ruhestätte auf dem Horner Friedhof begleitet. Der Sarg wird von der Vorstandschaft getragen, der Musikverein spielt das Turnerlied „Turner, auf zum Streite“.
Unzählige Lücken hinterlässt sein plötzlicher Tod, Grund für die Mitglieder in Zukunft noch enger zusammenzustehen.
Im Jahr 2004 war der TGV Horn erstmals Ausrichter des Gauturntages des Turngaues Ostwürttemberg in der Gögginger Gemeindehalle. Ein weiterer großer sportlicher Höhepunkt war die erstmalige Ausrichtung des Gaukinderturnfestes gemeinsam mit unserem Patenverein TV Heuchlingen. Auch das Sportgelände in Horn wurde mit in die Wettkampfstätten einbezogen.
Eine Bereicherung für das sportliche Angebot des TGV Horn war die Einweihung der Gymnastikhalle in Göggingen im Jahr 2005. Ebenso konnte dadurch die neue Sportgruppe „Männer Fit“ unter der Leitung von Claudia Kimmel an den Start gehen.
Die Homepage www.tgv-horn.de wurde Anfang 2005 ins Netz gestellt. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Schützenvereins Göggingen stellte der TGV Horn am Festumzug durch Göggingen zahlreiche Teilnehmer. Vor 50 Jahren besuchten Sportler des TGV Horn erstmals ein schwäbisches Landesturnfest, damals in Ulm.
Ein Familiensporttag wurde erstmals 2006 auf dem Horner Sportgelände veranstaltet.
Die Wandergruppe feierte im selben Jahr „30 Jahre Wanderausfahrt“ mit einer Ausfahrt ins Kleinwalsertal. Zahlreiche Sportlerinnen und Sportler machten sich auf zum Landesturnfest nach Heidelberg.
Im Jahr 2007 verstarb mit Hugo Esswein das letzte Gründungsmitglied von 1923.
2008 feierte der MV Horn 50- jähriges Bestehen. Der TGV beteiligte sich am Festzug, unter dem sportlichen Motto „ Olympia“ mit einem Festwagen durch Horn. Die Gesangsgruppe und weitere Abteilungen gestalteten den Umzug mit. Die Skiausfahrt musste aufgrund starker Stürme abgesagt werden.
Die „FrauenAktiv“ Gruppe unter der Leitung von Claudia Kimmel wurde 2009 erstmals angeboten.
Dem Aufruf des DTB zum Deutschen Turnfest nach Berlin folgten knapp 30 Horner Sportlerinnen und Sportler.
Im Jahr 2010 feierte die Horner Hütte bereits ihr 10-jähriges Bestehen. Ebenso die Gesangsgruppe des Vereins.
Mit dem Albverein Heuchlingen und der Skizunft Leinzell wurde das Wanderprospekt „ 3 - Hüttentour“ rund ums Leintal ins Leben gerufen.
Das Horner Heimatlied konnte die Gesangsgruppe beim Konzert des MV Horn im Jahr 2011 präsentieren. Mit „ Fit in den Frühling“ unter der Leitung von Christine Fankhänel erweiterte der Verein sein sportliches Angebot. Im Jahr 2011 wurde der TGV Horn gleich zweimal zum Ausrichter von sportlichen Veranstaltungen. Die OL – Abteilung richtete den Jugendländervergleichskampf aus, ebenso wurde der Spieletag des Turngaues Ostwürttemberg auf dem Sportgelände in Horn ausgetragen.
2012 war der TGV Horn zum zweiten Mal gemeinsam mit dem TV Heuchlingen Ausrichter des Gaukinderturnfestes. Mit der PowerGymnastik konnte der Verein eine Neue Sportgruppe präsentieren. Bei der Skiabteilung wurde mit knapp 100 Skifahrern ein Teilnehmerhöchststand bei einer Skiausfahrt vermeldet.
Ebenso platzte die alljährliche Nikolausfeier im Horner Schulhaus aus allen Nähten und wurde deshalb zum ersten Mal in die Gögginger Gemeindehalle verlegt.
Im Jahr 2013 feierte der TGV Horn sein 90 - jähriges Bestehen. Anders als andere Vereine mit großem Fest. Nein in Horn kann man es auch ruhig angehen lassen – mit Gräberbesuch auf dem Friedhof, Gottesdienst und einem gemütlichen Beisammensein im ehemaligen Horner Schulhaus.
Eine Nachtwanderung, bis 2003 fester Bestandteil des Vereinslebens, konnte man im Jahr 2014 wieder gemeinsam mit dem Horner Musikverein anbieten. Die Jazzmädels nutzten die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd für einen Auftritt beim Gögginger Tag.
Das Jubiläum der Gemeinde Göggingen 2015 war auch für das Vereinsjahr des TGV Horn von großer Bedeutung. Beim Festbetrieb, beim Umzug durch die Gögginger Straßen war der TGV Horn stark vertreten. Beim Umzug stellten die Horner Vereine gleich mehrere Festwagen – wenn nicht sogar die Schönsten!
60 – Jahre Turnfest hieß es beim Landesturnfest in Ulm das vom TGV wie immer besucht wurde.
Die Sängerinnen und Sänger der Gesangsgruppe feierten mit einem freien Singen ihr 15- jähriges Bestehen in der Horner Hütte.
Unsere Homepage konnte nach 10 Jahren weit über 13000 Besucher begrüßen.
Wie Sie sehen ist der TGV Horn seit über 90 Jahren immer noch ein aktiver Verein – getreu seinem Motto - EINIGKEIT MACHT STARK.